Der französische Gonczy Polski Verein, hat den VGPD eingeladen, am diesjährigen internationalen Saugatterwettbewerb in Montfalcon teilzunehmen. Unser vierköpfiges Team ist dieser Einladung gefolgt und hat sich vom 05.-07.04.2019 auf die Reise in die französischen Alpen gemacht.
Wir wurden von Andre, dem Präsidenten des französischen Gonczy Clubs herzlich empfangen, der sichtlich stolz war, den internationalen Wettkampf mit den deutschen Vertretern noch bekannter zu machen. Es waren Teams aus Frankreich, Belgien, Polen, Schweden und Deutschland angereist. Trotz mancher Sprachbarriere sind die Hundeführer schnell miteinander ins Gespräch gekommen. Ähnlich wie wir hier in Deutschland befindet sich die Gonczy-Arbeit in Frankreich noch im Aufbau und lebt vom Einsatz der Enthusiasten. Doch wie in Deutschland findet der Gonczy auch in Frankreich immer mehr Interessenten.
Die Jagd auf Schwarzwild hat in Frankreich eine große Tradition und da darf der Gonczy natürlich nicht fehlen. In Frankreich gibt es für die Jagdhundausbildung landesweit Saugatter, die sich von dem deutschen Pendant erheblich unterscheiden. Es gibt drei verschiedene Kategorien der Gatterausbildung.
- In einem ca. 1 Ha großen Gatter soll ein Hund für 3 Minuten an zwei Sauen arbeiten. Ziel ist es, dass der Hund laut und andauernd an den Sauen arbeitet und sie bindet. Der Hund darf die Sauen nicht angehen. Nach den 3 Minuten soll sich der Hund vom Führer direkt abrufen lassen.
- In einem ca. 7 Ha großen Gatter soll ein Hund für 30 Minuten an 3 Sauen arbeiten. Hier ist es wichtig, dass der Hund schnell die Fährte aufnimmt und ausdauernd an den Sauen arbeitet. Auf der Größe der Fläche ist es normal, dass der Hund die Sauen auch mal verliert. Hier ist es wichtig, dass der Hund die Ausdauer und den Willen hat, den Kontakt wieder aufzunehmen.
- In einem ca. 40 Ha großen Gatter sollen 2-3 Hunde für 45 Minuten an 5-6 Sauen arbeiten. Ziel ist es, dass die Hunde zusammen jagen. Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei dem etwas kleineren Gatter. Bei der Größe des Areals ist hier Ausdauer der Hunde wie auch des Hundeführers gefragt.
Der Wettbewerb in Montfalcon ging über alle drei Kategorien. Am Samstag früh wurden die Teams für die große Gatterprüfung ausgelost. Hubert mit Bea vom Brackenstern und Furia Lesny Amok und Ullrich mit seinem Gonczy Ivo Goncza Ostoja gingen als dritte an den Start. Gleich nachdem die Hunde geschnallt wurden, vernahm Furia bereits eine Sau, die sich in eine Dickung gezogen hat und zeigte dies lautstark an. Bea, das Energiebündel machte wenig später Schwarzwild weit entfernt im Gatter hoch und Ivo und Furia machten sich daran, ihr zu helfen. Die 45 Minuten waren schnell vorbei und die Hunde ließen sich durch ihre Führer gut abrufen.
Hanna ging mit ihren Hunden Hedda ,,Hreczka Klusujaca Sfora" , Tula ,,Tuba Goniec Pomorski" und Bora vom Brackenstern als sechste an den Start. Es musste noch etwas gewartet werden, weil das vorausgehende Team die Hunde noch abrufen und das Gatter verlassen musste. Als die Hunde endlich geschnallt werden konnten, schossen sie los wie geölte Blitze und machten 2 Sauen hoch und arbeiteten gemeinsam an ihnen. Die Prüfer waren über das für die Sauenarbeit typisch tiefe Geläut erfreut. Die Hunde veranstalteten ein andauernde Konzert in dem Gatter und trieben die Sauen in ein tief gelegenes Sumpfgebiet, wo die Hunde kurzzeitig den Kontakt verloren. Doch Hedda, Tula und Bora wollten sich nicht geschlagen geben und nahmen die Sauen wenig später wieder auf.
Das deutsche Team ist eigentlich vom olympischen Gedanken beseelt angereist, konnte aber die beachtlichen Plätze 2 und 4 im großen Gatter und die Plätze 3 und 4 im kleinen Gatter mit nach Hause nehmen. Ein Achtungserfolg für die deutschen Gonczys, der auch von unseren polnischen Kollegen anerkannt wird. Mehr noch haben wir den VGPD eine sehr gute Reputation verschafft und hatten nebenbei viel Spaß.